IMV-Mitglieder besichtigen Brenner-Basis-Tunnel

Die Mitglieder der IMV Passau-Niederbayern erkundeten während eines Tagesausfluges das Bauprojekt Basis-Brenner-Tunnel (BBT).

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in Matrei (Marktgemeinde in Osttirol, Bezirk Lienz – Österreich) machten sich die Mitglieder auf den Weg zum BBT-Infocenter in Steinach, dem Startpunkt der Führung.

Der Brenner-Basis-Tunnel ist zweifelsohne eines der großen Infrastrukturprojekte (österreichisches-italienisches Gemeinschaftsprojekt) mit dem Ziel den Transitgüterverkehr auf die Schiene zu verlagern.

Das Projekt Brenner-Basis-Tunnel umfasst den Bau von drei Röhren. Zwei dieser Röhren werden zu Eisenbahntunnel ausgebaut, die dritte Röhre ist eine Erkundungsröhre, die im späteren Betrieb als Service-Tunnel dient. Die beiden Hauptröhren weisen einen Innendurchmesser von mehr als acht Metern auf. In regelmäßigen Abständen werden sog. Querstollen geschaffen, die eine Verbindung zwischen beiden Röhren herstellen, diese sogenannten Querschläge fungieren in der Notfallsituation als Fluchtweg. Der zwischen den Hauptröhren mittig verlaufende Erkundungstollen liegt 12 Meter unterhalb der Hauptröhren und stellt somit eine Besonderheit dar.

Bis 2028 soll der Rohbau des Tunnels abgeschlossen sein. Der Probebetrieb soll im Jahr 2031 beginnen, ab 2032 ist der finale Tunnelbetrieb geplant.

Die durch den Bau der Tunnelröhren anfallende Gesteinsmenge ist enorm und muss entsorgt werden, auch dies war Bestandteil der Führung. Geschätzt werden 21,5 Mio. m³ Gesteinsabbruch, die durch den Bau des Tunnels anfallen. Die Mitglieder/-innen erfuhren, dass etwa ein Drittel des Materials wiederverwendet werden soll, z.B.  als Schüttmaterial oder Betonzuschlagsstoff. Ebenfalls wird ein Teil als Aufschüttmaterial für Rekultivierungen verwendet.

Das nicht wiederverwertete Material wird in sieben Deponien, die sich in der Nähe des Zufahrtstunnels befinden, endgelagert.  Die Besichtigung einer solchen „Aushub“-Deponie war ebenfalls Teil der Führung. Besichtigt wurde die Deponie Padastertals (bei Steinbach), diese ist zugleich die größte dieser Deponien mit einem Fassvermögen von ca. 7,7 Mio. m³. Nach Fertigstellung werden die Deponien renaturiert und aufgeforstet.

Tobias Semik – IMV Passau-Niederbayern e.V. / Fotos: Michael Scheibelberger, Klaus Blöchinger